Angespielt: Deadly Rooms Of Death (DROD)
24. August 2008 von Eric
Was passiert wenn man die Perspektive und das Setting des Spieleklassikers Gauntlet mit der Perfektion eines Puzzlespiels vermischt?
Heraus kommt ein erfrischend neues und vor allen Dingen schweres Puzzlespiel, welches durch die zahlreichen vertonten (!) Dialoge den geneigten Spieler dazu anhält Raum für Raum zu lösen.
Doch worum geht es eigentlich? Während sich im ersten Spiel „King Dugans Dungeon“ Beethro, so der Name des Spielehelden, gezwungen sieht das riesige Kellerareal für King Dugan von jeglichen Monstern zu befreien, wird die Story im nächsten Teil „Journey To Rooted Hold“ schon etwas komplexer. Hier muss der mittlerweile berühmt gewordene, ehrenamtliche Säuberer von düsteren Dungeons seinen Neffen Halph retten, welcher sich nichts sehnlicher wünscht als in die Fußstapfen seines heldenhaften Vaters zu treten. Es kommt wie es kommen muss: Beethro verliert Halph kurzerhand aus den Augen, als dieser gerade dabei ist seinem Neffen zu beweisen dass sich das Leben als strahlender Held alles andere als einfach gestaltet.
Das Spiel läuft in Echtzeit ab, allerdings kann man sich für die Bewegung seines Alter Egos beliebig viel Zeit lassen. Die Gegner, welche gleichzeitig mit dem Spieler ihren Zug ausführen, verfügen über keinerlei künstliche Intelligenz. Somit sind die Bewegungsabläufe strikt skriptgesteuert, was bedeutet dass mit exakt den selben Bewegungen der selbe Raum immer wieder zu lösen ist. Allerdings verfügt jeder Monstertyp (und derer gibt es viele) über ein eigenes Bewegungsskript. So bewegen sich einige Gegner vom Spieler weg, andere suchen den direkten Weg zum Protagonisten. Wieder andere verletzen Beethro nicht, blockieren allerdings seinen Weg.
Das Ziel besteht darin alle Monster im jeweiligen Raum zu töten, dann nämlich öffnet sich die Türe zum nächsten Raum. Dass das in der Theorie einfacher klingt als es sich in der Praxis erweist sollte klar sein, denn die DROD Spiele sind reinrassige Puzzlespiele auch wenn sie optisch eher an ein Rollenspiel erinnern mögen. Jeder einzelne Raum ist ein geschlossenes Puzzle in sich, und mit steigendem Level erhöht sich natürlich auch die Schwierigkeit dieser.
Die Grafik, welche auf den ersten Blick etwas altbacken anmuten mag, reicht völlig aus um das Spiel zu transportieren. Ja, sie ist sogar in einer gewissen Form essentiell, denn in 3D ist das Prinzip nur schwer umzusetzen, wie der eher als missglückt zu bezeichnende Versuch der Programmierung einer 3D Engine (Drod 3D) beweist. Zudem ist es gerade die 2D Grafik mit ihren Sprites welche dem Spiel einen ganz eigenen Charme verleiht.
Für Abwechslung beim Puzzeln ist gesorgt. So gibt es etwa Unsichtbarkeitstränke, Schalter, spritzig vertonte Dialoge, versteckte Bonusräume und eine witzige Story die durch die Begegnung mit NPCs vorangetrieben wird. Für den geringen Preis der Spiele bekommt man einen großen Mehrwert, denn die rund 350 Räume sind nicht an einigen Abenden zu lösen. Wem dies immer noch nicht reicht der bedient sich im Forum, wo weitere Dungeons zum freien Download erhältlich sind, oder ersteht eines der Erweiterungspacks. Diese haben den Vorteil dass sie, anders als die kostenlosen Fan Levels, eine vollständige Vertonung beeinhalten.
Den Spielen liegt ein vollständiger Level Editor bei, womit sich schnell eigene Puzzles basteln und für andere zur Verfügung stellen lassen.
Demo Versionen der Spiele für Windows, Mac und sogar Linux könnt ihr auf der Homepage des Herstellers herunterladen. Ich kann jedem der gerne ausgefuchste Knobeleien mag nur empfehlen sich diese Spiele anzusehen. Wenn ihr auch nur im Entferntesten etwas für die Lösung von komplexen Puzzles und Problemstellungen aufbringen könnt, werdet ihr es nicht bereuen dieses Indie Kleinod in eure Sammlung aufgenommen zu haben.