Nationalratswahl 2008: Ein Rückblick
28. September 2008 von Eric
Nun haben wir sie also hinter uns, die große Nationalratswahl deren Vorbereitung viele von uns schon seit Monaten im Vorfeld mit Spannung beobachtet haben.
Ich muss sagen dass sich meine Wahlprognosen zum überwiegenden Teil bestätigt haben. Wie erwartet erfolgte ein starker Rechtsruck in der Bevölkerung, und wie erwartet verloren die beiden Großparteien massiv. Überrascht hat mich Haiders BZÖ, welches offensichtlich selbst außerhalb von Kärnten stark zulegen, und seine Reserven abrufen kann. Seine Partei konnte ein beachtliches Plus von 6,9% verbuchen, während die restlichen Ausläufer des Rechtsrucks natürlich an die FPÖ gingen. Diese gewann 7% gegenüber der Wahl von 2006. Wie gehts nun also weiter?
Am Wahrscheinlichsten scheint derzeit eine Fortsetzung der großen Koalition (SPÖ – ÖVP). SPÖ Spitzenkandidat Faymann hat erneut bekräftigt dass er Koalitionsvarianten mit dem BZÖ oder der FPÖ ausschließt, womit er insgesamt einen zielstrebigen Eindruck im Vergleich zum scheidenden Kanzler Gusenbauer vermittelt. Zwar halte ich eine Ausgrenzung weder für sehr demokratisch noch zielführend, zumindest aber scheint Faymann nicht nach geschlagener Wahl beliebig umzufallen.
Denkbar wäre wohl auch eine Dreierkoalition von ÖVP mit dem BZÖ und der FPÖ. Allerdings würde diese Variante wohl zurecht viele Wähler verärgern, ignoriert sie doch zum Einen die Stimmenstärke der SPÖ, zum Anderen haben die Wähler sicher nicht die Tage der Anlobung von Schwarz/Blau vergessen. Heinz Christian Strache bestätigte ja auch bereits dass er nicht den „Steigbügelhalter“ der ÖVP spielen wolle und werde.
Die Wahlbeteiligung fiel diesmal erneut mager aus. Trotz der Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre gab es gerade mal eine Wahlbeteiligung von 71%.
Es bleibt nun also die kommenden Tage und Wochen abzuwarten um zu sehen welche Koalitionsvarianten auch wirklich denkmöglich sind. Man darf also gespannt sein.