Stermann und Grissemann droht ein Auftrittverbot im ORF
7. November 2008 von Eric
Wie die Presse berichtet, droht dem selbsternannten Kabarettistenduo nun ein Auftrittverbot. Neben dem BZÖ, reiht sich nun auch die FPÖ mit der Forderung eines Verbotes ein.
Es stellen sich nun zwei Fragen: Zum Einen die Frage ob das Wirken von Stermann und Grissemann wirklich als Kunst gesehen werden kann, und zum Anderen ob die Forderung nach einem Auftrittverbot wirklich legitim und notwendig ist.
War der Stermann und Grissemann Auftritt Kunst?
Die Aufschreie werden bei Verboten ja immer wieder laut. Von Zensur ist die Rede, von einer Einschränkung der Kunstfreiheit, ja sogar der Anfang des Nationalsozialismus wird von einigen herbeiphilosophiert. Aber trifft das wirklich zu? Betrachten wir es doch einmal ganz nüchtern. Mit Kunst auf der Bühne verbinde ich einen gewissen intellektuellen Aufwand, eine niveauvolle Sprachgewandtheit, neue Stilmittel oder subtile Botschaften. War eines dieser Elemente in besagter Show vorhanden? Nein, vielmehr war dies eine plumpe Provokation, schlicht und einfach. Eine Provokation die im Prinzip jeder machen könnte, ohne sich dafür Kabarettist schimpfen zu müssen. Würde man dies nämlich als Kunst bezeichnen, so müsste man auch den Bimfahrer mit dem „Sieg Heil“ Sager als Künstler einstufen, und das wird wohl niemand ernsthaft tun.
Kommen wir also zum Schluß dass es keine Kunst ist, dann kann durch ein Verbot schonmal keine künstlerische Freiheit eingeschränkt werden. In unserem Land gibt es sehr wohl Gesetze die vor Verunglimpflichung durch Andere schützen. Wenn ich zum Beispiel jemanden öffentlich beleidige, so wird mein Handeln nicht ohne Folgen bleiben. Meine Freiheit endet nämlich genau dort, wo sie in die Sphäre des Anderen dringt, in diesem Fall sobald ich den Anderen öffentlich herabwürdige. Die Show von Stermann und Grissemann hat ja genau dies getan, es wurde sich über den Verstorbenen selbst, über die Hinterbliebenen und sogar über die restlichen Trauernden lustig gemacht.
Kunst als Deckmantel
Verpackt hat man dies ganz geschickt unter dem Deckmantel der Kunst. Klar, somit lässt sich schließlich einfach mit dem Ausspruch „Kunst und Satire darf alles“ argumentieren. Entreisst man jedoch diesem Auftritt den Schleier der Kunst, offenbart sich nichts Anderes als eine plumpe niveau- und stillose Provokation. Gerne bringe ich hier auch den Vergleich mit richtigen Künstlern. Wieso haben es beispielsweise Kabarettisten wie Dorfer, Hader oder Düringer nicht nötig hiezu Stellung zu beziehen? Ganz klar, sie haben es im Gegensatz zu Stermann und Grissemann schlicht nicht nötig sich auf dieses Niveau zu begeben.
Gern wird auch das Argument angeführt dass Stermann und Grissemann ja soviel Mut bewiesen hätten, indem sie das aussprechen was sich andere nicht zu sagen wagen. Diesen Leuten müsste man vielleicht mal erklären dass es die Gestapo nicht mehr gibt, und sie frei ihre Meinung im Rahmen des gesetzlich erlaubten äußern dürfen. Es verlangt überhaupt keinen Mut, dies zu tun.
Ist ein Auftrittverbot notwendig?
Zunächst möchte ich sagen dass ich ein Auftrittverbot durchaus für legitim halte. Da ich den Auftritt keineswegs als Kunst erachte, hat mm. jeder der sich durch diese Provokation in seiner Trauer gestört fühlt, ein Anrecht auf die Forderung eines Auftrittverbotes. Als notwendig oder gar förderlich erachte ich ein Verbot jedoch nicht. Ein Verbot würde die Beiden wohl vermutlich stärken, denn eigentlich sollte man sie einfach links liegenlassen und nicht ihre Intention fördern.
Nun kann man in der FPÖ Beteiligung natürlich ein Fremdfischen in BZÖ Wählergewässern sehen, das halte ich sogar für wahrscheinlich. Allerdings ändert es nichts am Sachverhalt, die Forderung eines Verbotes bleibt legitim, wenn auch nicht notwendig.
Und es hat uns vermutlich auch nicht weiter überrascht, dass Stermann und Grissemann dann nichts ‚Lustiges‘ und ‚Kunstvolles‘ an den aufgebahrten sterblichen Überresten von Herrn Zilk eingefallen ist…
Wie auch immer, Deutschland und Österreich sind zwei Länder heute, in denen man viel Geld damit verdienen kann, indem man beliebigen Restmüll zusammen klebt, das Ergebnis „Antifaschismus-Mahnmal“ nennt, und es dann an die üblichen Verdächtigen verkauft, die es dann aus Steuergeldern bezahlen…
Eigentlich gar nicht so blöd…..
Kunst als „Zewa Wisch und Weg“ zu mißbrauchen, könnte man für eigene Belange hervorragend einsetzen. ;o)
Ich bin froh, dass die beiden Herrschaften nicht auftauchen.
Man muss die nicht noch finanziell unterstützen.