Tilestorm Review – Heiße Gehirnakrobatik für kühle Wintermonate
16. Dezember 2009 von Eric
Es ist kein großes Geheimnis dass Apple das iPhone bzw. den iPod Touch stärker als Spielekonsole etablieren möchte. Groß angekündigte Titel wie N.O.V.A. oder zahlreiche andere Spiele in Gamelofts Sortiment zeichnen ein sehr deutliches Bild. Aber nicht nur Actiontitel sind in Apples Appstore erhältlich, es finden sich auch zahlreiche interessante Puzzle Spiele im Angebot. Eines davon, „Tilestorm„, möchte ich im vorliegendem Artikel vorstellen.
„Tilestorm“ von Massive Hadron erweitert die ursprüngliche Idee des Schiebepuzzles (Zauberwürfel bzw. Rubiks Cube) mit Elementen die mir am Ehesten aus Pipemania (dieses Kleinod kennen einige sicherlich noch aus der guten alten „Windows For Workgroups“ Zeit) bekannt sind. In diesem Spiel geht es darum dem Roboter „Eggbot“ den sicheren Weg durch insgesamt 100 Levels zu weisen. Um diese Aufgabe zu bewerkstelligen, muss der Spieler nicht bloß lapidare Schieberätsel lösen, sondern auch den korrekten Pfad von A nach B finden. Dies erweist sich vorallem in den späteren Levels als durchwegs schwierig, da für diese mehrere Lösungswege offenstehen. Die Steuerung geht wie vom iPhone/iPod Touch gewohnt einfach von der Hand, die Plattformen werden über den Touchscreen mit dem Finger verschoben.
Puzzlespiele machen ja oftmals optisch nicht sonderlich viel her, „Tilestorm“ ist hier die rühmliche Ausnahme. Für die nötige grafische und musikalische Abwechslung sorgen die insgesamt 4 unterschiedlichen Spielthemen. Der Spieler startet in der industriellen Ebene, arbeitet sich dann quer durch Ägypten durch um schließlich im Mittelalter und letzlich sogar im Dschungel zu landen. Die Musik hält sich dabei einigermaßen dezent im Hintergrund, kann aber auch abgeschaltet werden.
Nach einigen einführenden Levels werden neue Spielelemente vorgestellt, die das Spiel zu einer echten Herausforderung machen. Da wären Förderbänder, die man nicht mehr weiter nach links oder nach rechts schieben kann, wenn sich ein Teil an dessen äußerer Grenze befindet oder aber fest im Boden verankerte Plattformen. Während man einige Levels in 2 bis 4 Minuten löst, sind manche Levels echte Kopfnüsse für die ein Durchschnittsspieler gut und gerne eine Zeit von 30 bis 45 Minuten einkalkulieren kann. Kein schlechter Deal für ein Spiel welches derzeit für gerademal 79 Cent zu haben ist.
Das Spiel speichert die persönliche Bestzeit die zum Lösen des Levels benötigt wurde, so kann man seine Fortschritte sehr gut mit jenen anderer Spielern vergleichen. Im Optionen Menü findet sich desweiteren eine Statistik welche die investierte Gesamtspielzeit anzeigt, so weiß man sofort wieviel Zeit man verplempert hat. 😉
Massive Hadrons Erstlingswerk gefällt mir zum größten Teil, dennoch gibt es einige Unfeinheiten die einer Erwähnung bedürfen:
Je größer die Levels werden, desto weiter zoomt die Kamera vom Spielgeschehen weg. Gerade auf dem kleinen iPhone/iPod Touch Bildschirm kann dies die Übersicht deutlich erschweren, hier würde eine frei dreh- und zoombare Kamera Abhilfe schaffen.
Dem Levelauswahlbildschirm fehlt aus meiner Sicht ein wichtiges Element, nämlich eine Markierung die dem Spieler auf den ersten Blick anzeigt welches Level gelöst wurde, und welches nicht. Massive Hadron hat jedoch angekündigt sich diesem Umstand in einem Update anzunehmen.
Fazit:
Für gerade mal 79 Cents erhält man ein Puzzlespiel welches Genreliebhaber lange ans iPhone bzw. an den iPod Touch fesseln wird, ein Blick auf die Gesamtspielzeit genügt um dies zu belegen. 😉 Mit 100 Levels bekommt man hier sehr viel für wenig Geld geboten. Schon in den ersten Levels können Durchschnittsspieler für einige Stufen eine Spielzeit von 30 bis 45 Minuten veranschlagen. Wer also heiße Gehirnakrobatik für die kühlen Wintermonate sucht, sollte hier zuschlagen.
Für das nächste Jahr hat Massive Hadron mehr oder weniger durchklingen lassen an einer PC Version von „Tilestorm“ zu arbeiten, die derzeit noch den letzten Schliff erhält. Sobald mir diese Version vorliegt, werde ich auch ein kurzes Review dieser Version veröffentlichen.
[…] es in Tilestorm geht, habe ich in meinem Review zur iDevice Version bereits erschöpfend erörtert. Wer sich also noch kein Bild machen konnte, dem sei geraten […]